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Ceralyn - Aufbruch und neue Freunde
Der Hafen war nicht groß, aber er machte mir trotzdem Angst. Dennoch fragte ich mich zur Hafenmeisterei durch und erfuhr so, welche Ruten die Handelsschiffe nahmen. Ich nahm mir vor jede einzelne dieser Städte anzulaufen, denn in seinem Heimathafen konnte mir niemand etwas über Brok`Daar sagen. Ich bucht eine Passage auf einem kleinen Schiff und bereits am nächsten Morgen Stachen wir in See.

Ab diesem Zeitpunkt überschlugen sich die Ereignisse und ich kann Sie nur Bruchstückhaft wiedergeben, da ich erst jetzt, im Jahre 1370 tatsächlich soweit bin, alles schriftlich festzuhalten.

Auf der Überfahrt zum nächstgelegenen Hafen am Sternregensee lernte ich einen Elfen kennen, der sich bald darauf als Magier entpuppte, sowie einen Barden mit reichlich merkwürdigem Humor. Wir verstanden uns recht gut und so fragte ich die Beiden am ende der Überfahrt (nach dem mir nicht mehr übel war!), ob ich mich ihnen anschließen könne, da sie, ebenso wie ich, durch das Land streiften. Sie hatten nichts dagegen und so näherten wir uns meinem ersten Abenteuer.

Die Anglerinseln waren unser erstes Ziel. Bereits im Hafen von Angelburg wurden wir gewahr, das die Potentatin ein Kopfgeld auf Piraten ausgesetzt hatte und meine Gefährten wollten diesen Auftrag wohl annehmen. Ich selbst war etwas ängstlicher, obwohl mir mein Verstand sagte, dass das vielleicht ein Weg sein konnte, die einzige mir bekannte Verbindung zu meinen Eltern herzustellen: Das Amulett meines Vaters! 

Es waren heftige Kämpfe und das erste Mal in einem Leben tötete ich, auch wenn es Notwehr war, andere humanoide, intelligente Wesen! Das Amulett fand ich nicht, aber wir erledigten den Auftrag, bekamen unseren Lohn, und zogen weiter. Allerdings ohne den Barden, denn der verabschiedete sich um sein können weiter zu verfeinern (guuute Idee!!!). Doch Ulgorill( Der arrogante Elf, der versucht Magier zu werden) und ich blieben nicht lange allein. Ich hatte von der Rasse der Gnome bisher nur von Isch Nir gehört, war aber noch nie einem begegnet, bis zu diesem Zeitpunkt! 

In einer Taverne unweit von Angelburg rollte er uns buchstäblich über den Weg! Oder, besser ausgedrückt, über den Haufen!! Nach gemeinsamen Essen und Trinken (bei Vejar war es wohl eher Trinken), beschlossen wir von nun an zu dritt weiter zu ziehen. Als wir am nächsten Tag vom Markt kamen, erwartete uns in meinem Zimmer ein Mann, Unser nächstes Abenteuer brach an: Wir sollten den Prinzen von Andevar finden, befreien und möglichst heil an den Hof zurückbringen.

Auch dieser Auftrag bescherte uns viele Kämpfe und drei neue Weggefährten: Marduk, einen Krieger von hin und wieder heftigem Temperament, Ethrebil, ebenfalls Krieger, aber um einiges jünger und unerfahrener als Marduk und einen alten Kampfgefährten Ulgorill`s: Arc Anan, Tempuspriester und schwarzer Mann (Kleidung, Pferd, Schwert, alles schwarz! Na ja…) Am Ende war der Prinz gesund und munter wieder am Hof und uns wurde die Greifenburg, aus der wir den Prinzen befreit hatten, als eine Art Herzogtum im Königreich Andevar zugesprochen. Etwa zu dieser Zeit verabschiedete sich Vejar von uns in Richtung Heimat. 

Vieles von dem, was mir in dem ersten Jahr geschah, seit ich von zu Hause aufgebrochen bin, ist mir schon jetzt entfallen. Zuviel ist seitdem passiert, aber an einiges erinnere noch sehr deutlich und lebhaft! So zum Beispiel an eine Nacht in einer Taverne, in die wir auf der Suche nach dem Prinzen eingekehrt waren: Wir hatten bereits alle unsere Schlafstätten im Schlafsaal bezogen, außer Vejar, diesem versoffenen kleinen Gnom. Irgendwann kam wohl auch er auf die Idee schlafen zu wollen, suchte sich aber leider das falsche Bett aus und landete auf mir!! Also ich persönlich kann mir ganz sicher sehr vieles vorstellen, was wesentlich angenehmer ist, als ein Gnom auf dem Bauch!!

Ein weiterer Vorfall an den ich mich gut erinnere war „ gebratener Arc“, Ulgi hatte den Zauber „ Feuerball“ in einem geschlossenen Raum in einem Turm der Greifenburg ausgesprochen und Arc befand sich leider noch drinnen! Außer Arc wurden noch diverse Texte sowie zwei Falken geröstet und der Gute rauchte eine ganze Zeit lang nicht nur äußerlich! Gut das Ulgi mittlerweile besser Zaubern kann ( und auch weiß wann er was Zaubern darf!).

Nun folgte eine Zeit der Ruhe: Es wurde angefangen die Burg nach den Wünschen der neuen Bewohner umzubauen und ich suchte die in dem umgebenden Wald lebenden Waldelfen auf, um zu erbitten mir nahe der Burg ein kleines Heim erschaffen zu dürfen. Natürlich haben sie nicht sofort zugestimmt, aber der Waldelf dem wir während der Suche nach dem Prinzen begegnet sind, gab den Verhandlungen eine für mich positive Wendung. So hatte ich die Möglichkeit mir nicht allzu weit von zu Hause ein neues Heim zu schaffen. 

Im Laufe der Zeit gesellte sich noch ein Elf zu der Truppe: Witchell, ein Waldläufer. Auch ich als Halbelf bekam Verstärkung: Jisuga, Klingensänger und, wie sich später herausstellte, auch Magier.

Nach einer gewissen Zeit ereilte uns ein weiterer Ruf nach Hilfe und wir machten uns mit nunmehr fünf Mann auf zum mysteriösen Adlerweg, Marduck blieb in der Greifenburg zurück, um die Wachen auszubilden und den Umbau zu überwachen. Schade, ich mag ihn. 

Während dieser Zeit war der Konflikt zwischen der Kriegerin und der Druidin In meinem Herzen sehr, sehr groß. Ich fand einfach keinen Weg zurück in den völligen Einklang mit der Natur der zu Hause bei Isch Nir so selbst- verständlich gewesen war. Jetzt sah ich überall nur noch Gefahr und war ständig Kampfbereit. So übermannte mich in dieser Zeit einmal so sehr die Wut, das ich die Keule, die Isch Nir einst für mich geschnitzt hatte und die Ich seit meiner Kindheit besaß, an der Burgwand zerschmetterte. Sylvanus Ließ mich seinen Zorn spüren: Es war mir zwei Tage lang überhaupt nicht möglich zu zaubern und danach wochenlang nur mit Einschränkung.

Dennoch verbinde ich mit auch mit diesem Abenteuer eine lustige Geschichte: In einem der Türme der Burg die wir säubern mussten, beschlossen wir, um den Wachen aus dem Weg zu gehen, einen Trick zu versuchen: Ulgi verzauberte sich zu einem Nebel, schwebte in eine Metalflasche und Witchel sollte ihn in den gegenüberliegenden Turm schießen. Leider hatte unser Schütze große Probleme mit dem Zielen! Ulgi flog fünfmal an die Turmwand, bis er endlich durch das Fenster in den Turm segelte und das Seil anbringen konnte. Als wir uns nach bestandenem Abenteuer auf den Rückweg machen wollten, mussten wir feststellen, dass unsere Pferde gestohlen worden waren. Ulgorill und Jisuga machten sich mit Witchell auf den Weg, die Spuren zu verfolgen, der Rest blieb an der Burg. Während wir also auf die Anderen warteten hatte ich meine erste Begegnung mit einem Zwerg! Einem Halbduregar um genau zu sein. Morodin ist ebenfalls ein alter Kampfgefährte von Arc und Ulgi, ein ziemlich grummeliger Einer, aber, so stellte sich mit der Zeit heraus, ein Lieber! Jisuga und Witchell kamen ohne Ulgi wieder zurück und ich habe erst einmal einen furchtbaren Schrecken bekommen. Ich meine, er ist zwar arrogant reichlich wortkarg, und außerdem Magier aber er ist ein guter und verlässlicher Kampfgefährte. Ich mag ihn trotz allem irgendwie!

Meine Befürchtungen erwiesen sich allerdings als umsonst: Sie hatten die Pferde gefunden und Ulgi war bereits auf dem Weg zur Greifenburg um sein Studium fortzusetzen. Wir Anderen ritten zu einer Art Fort, in dessen Nähe Jisuga, Witchell und Ulgi die Pferde gefunden hatten. Der nächste Kampf stand an. Orks waren unsere Gegner. Nachdem wir das Fort eingenommen hatten, entdeckten wir einen Zugang zu einem Höhlensystem. Wir gingen hinein, was sich im nach hinein als Fehler herausstellte! Witchell verlor sein Leben durch eine Vergiftung die weder Arc noch ich im Stande waren zu heilen und auf die Begegnungen mit blauen Wesen und Wehrratten hätte ich auch verzichten können!!! Auf dem weiteren Weg beschlossen wir nicht in die Greifenburg zurück zu kehren, sondern in Richtung Cormyr zu reisen. Ulgorill sollte per Bote davon in Kenntnis gesetzt werden.

Während wir uns noch in den Bergen aufhielten, trafen wir in einer Höhle auf Drow. Ich denke wir können froh sein, dass wir noch leben!!!!!!! 

Auf dem Weg von den Bergen zum Sternregensee gesellte sich ein Breschengnom namens Asot zu uns, mit dem sich auch noch eine recht deutliche Erinnerung verknüpft: Während der Rast an einem Flussufer schickte Asot sich an einem etwas größeren natürlichem Bedürfnis nachzukommen, was dem in dem Fluss lebenden Wassergeist nun gar nicht gefiel. „Wer scheißt da in meinen Garten?!“ vernahmen wir lautstark. Alle Versuche das Zusammentreffen friedlich zu beenden, wurden sowohl von Morodin als auch von Asot selbst zunichte gemacht. Am Ende hatte Asot die von ihm ins Wasser geworfenen Steine wieder in den Rücken bekommen und sowohl Asot als auch Morodin hatten jeweils eine heftig regnende Wolke über dem Kopf. Das Spiel ging so lange, bis wir die Beiden irgendwann von einem Rückzug überzeugen konnten.

Wieder am Ufer des Sternregensee`s angekommen, buchten wir eine Überfahrt nach Delthuntel, um von dort aus weiterzureisen. Morodin wollte weder sich, noch seiner Spinne (für ihn ein Pferdersatz, brrrrrrrr) eine Schiffsreise zumuten und beschloß den See auf dem Landweg zu umrunden. Auch unser kurzfristiger Begleiter, der Breschengnom Asot verabschiedete sich hier in Richtung Heimat. Arc war hier und jetzt der festen Überzeugung, er müsste nun endlich seinem „ Stand entsprechend“ einen Diener zulegen. Ein Menschlicher Mann mittleren Alters sah sich der Aufgabe gewachsen, womit Adalbert nun der fünfte Kopf in unserer kleinen Gruppe war. An Bord lernten wir Ti`Salin kennen, eine Waldläuferin auf der Such nach einer neuen Heimat. Im nach hinein muß ich allerdings sagen, dass ich in Zukunft Schiffreisen vermeiden werde wo es eben geht!!! Warum? Ganz einfach: Auch diesmal wurden wir überfallen. Von Piraten natürlich, wie sollte es anders sein! Das einzig Gute an der Sache war, dass die Anderen jetzt etwas mehr Respekt vor mir haben: Wenn Sylvanus mir gestattet einen Blitz vom Himmel zu holen, hat das wirklich mächtige Auswirkungen! Es gab auch einen Überraschungsgast: Ulgi war ebenfalls an Bord unseres Schiffes (Gott sei Dank!) Als wären die Piraten noch nicht genug gewesen, floh auch noch die am leben gebliebene Besatzung über Nacht mit allen Rettungsboten! Da keiner von uns Ahnung von der Schiff-Fahrt hatte, trieben wir mehr weiter, als wir lenkten und liefen kurz vor einer Insel auf Grund. Wir konnten unsere Ausrüstung, die Pferde und einige Karten retten und saßen nun auf einer Insel fest!! Auf einer Insel, die auf den offiziellen Karten nicht eingezeichnet war, wie wir beim Studieren der Karten feststellten. Das schöne an dieser Insel war, das sie fast ganz mit Wald bedeckt war. Wir erkundeten sie und fanden ein wirklich friedliches Stück Land vor. Ein Signalfeuer, das Ulgi auf einem verlassenen Turm entzündete war wahrscheinlich Grund für unsere Rettung, wobei Ti`Salin nicht mit kam: sie hatte ihre neue Heimat gefunden! Der Kapitän des uns rettenden Schiffes war bereit uns nach Delthuntel zu bringen und versprach uns, gegen eine ausreichende Summe Goldstücke, den Standort der Insel zu vergessen! Von ihm erfuhren wir auch, dass die Piraten, die wir versenkt hatten in dieser Gegend schon lange ihr Unwesen trieben.

Bei der Ankunft in Delthuntel war an Hand der vielen fahrenden Händler, Spielleuten und Aufbauten sehr schnell zu erkennen, dass hier eine ganze Stadt feiern wollte. Ich denke wirklich unglücklich war wohl keiner von uns darüber, denn ein wenig Zerstreuung konnte nach den aufregenden Ereignissen der letzten Zeit jeder von uns gebrauchen! Einzig Ethrebil war anderer Meinung: Er teilte uns mit, dass er im Hafen bleiben und am nächsten Morgen mit dem Schiff, das uns hergebracht hatte, wieder in See stechen würde. Der Gute hatte sich in den Kopf gesetzt Krieger zur See zu werden. Nun ja……. . So waren wir nun also wieder zu fünft und hinter kaum etwas anderem sosehr her, wie hinter einem heißen Bad!! Arc mietet sich, wie sollte es anders sein, im teuersten Hotel der Stadt ein. Das heißt, er ließ sich von Adalbert einmieten im „ Goldenen Karpfen“. Er selbst ging wohl auf den Marktplatz um die Lehren Tempus` (laut stark) zu verbreiten. Ulgi, Jisuga und ich hatten uns für Zimmer in der Taverne „ Zur Wassermühle“ entscheiden, da sie etwas außerhalb der Stadt an dem Fluss lag der auch durch die Stadt führte. Bei unserer Ankunft in Delthuntel teilte uns der Kapitän unseres Schoners mit, dass die Priese aus den Piratenkämpfen in den nächsten Tagen versilbert bei der Hafenmeisterei hinterlegt werde. Was mich angeht, ich habe mich in dem hinter uns liegenden Jahr immer wieder sehr intensiv mit dem Konflikt in meinem Herzen beschäftigt und bin bis zum heutigen Tag, dem neunten Tag des Mirtal im Jahre 1370, zu der Erkenntnis gekommen, dass es für mich noch ein sehr weiter Weg sein wird, bis ich eine wahrhaftige Druidin geworden bin. Doch die Kriegerin in meinem Herzen wird immer leiser und auch wenn ich glaube dass sie nie ganz verstummen wird, so weiß ich, dass sie eines Tages die Druidin nicht mehr behindern kann!!