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 Ceralyn - Ylraphon

5 Tag des Elesias

Am heutigen Morgen wurde ich von der Gruppe zum Babysitter bestimmt, was beinhaltete auf Wolfskin aufzupassen sowie auch seine Geldbörse zu spielen. Welch dankbare Aufgabe (Räusper…). Zuerst einmal hieß das, mit ihm alle in der Stadt vorhandenen Tempel ab zu klappern um vielleicht jemanden zu finden, der den Fluch von ihm nehmen kann. In dieser Stadt gab es viele Tempel!!! Obwohl wir bereits früh morgens losgingen, brauchten wir bis zum Einbruch der Dämmerung um in allen Tempeln gewesen zu sein. Helfen konnte ihm jedoch keiner (der Spaß für mich an der Sache: Ich habe den passenden Spruch auf meinem Ring! Die Arbeit mit ihm durch die Gegend ziehen zu müssen ist es mir Wert, wenn unserer gierigster kein Geld auch nur anfassen kann!).

Als wir abends zurückkamen, wurden wir informiert, das wir wohl 4 Wochen bleiben werden, da Thorak endlich seine Adamantrüstung fertigen lassen wollte.

25 Tag des Elesias

Die letzten drei Wochen verliefen eigentlich wie immer, wenn wir auf etwas warteten, außer das ich beim beten immer wieder unterbrochen wurde, weil Wolfskin wieder irgendeinen Blödsinn kaufen wollte. Dieses Wölfchen treibt mich irgendwann in den Wahnsinn! Nicht einmal in Ruhe beten kann ich! Dennoch bin ich nicht gewillt ihn so leicht davon kommen zu lassen. Erst recht nicht nach der Nummer mit dem Arbeiter am Turm!!! Nun hatte er aber wenigstens sein Schmiedewerkzeug. Ulgi und Jisuga waren natürlich wieder am lernen, wie immer.

26 Tag des Elesias

Am Anfang der vierten Woche hörte Marduk, als er durch die Stadt ging, einen Tumult in einer Gasse. Als er in die Gasse ging, sah er eine verstümmelte Leiche der der Kopf abgeschlagen war. Er sah auch einen Schatten der ihn kurz berührte, was sich anfühlte wie Wind in den Sachen.

Er ging daraufhin zur Stadtwache und berichtete dem Hauptmann das vorgefallene. Der erzählte Marduk, das das schon öfter passiert sei. Alle 14 Tage würden Frauen aller Rassen und Klassen bestialisch umgebracht und geköpft. Marduk bot ihm unsere Hilfe an und er nahm die wohl auch dankend an.

Am Abend in der Taverne berichtete Marduk uns von diesem geschehen und alle außer den Magiern schlossen sich an. Die Zauberer wollten erst zu Ende lernen (verständlich!). Marduk hatte eine Zeugenliste erhalten und wir beschlossen am nächsten Morgen diese Zeugen zu befragen.

27 Tag des Elesias

Wolfskin und ich machten uns auf zur Stadtwache, um zu erfragen welches Alter die getöteten Frauen wohl hatten. Bevor wir irgendwas erfuhren, flog Wolfskin erst einmal raus. Der Kerl hat immer noch nicht gelernt, sich zu benehmen! Am Ende erfuhr ich dann aber doch, das die Frauen allen Altersgruppen angehörten. Nach einer weiteren Entschuldigung für Wolfskins Benehmen, sammelte ich ihn vor der Tür auf und wir gingen zur Taverne zurück.

Zuerst einmal gingen wir zu einem Stand auf dem Marktplatz zu Anuriel, die uns aber auch nur sagen konnte, das sie einen Schatten sah, der, nach Vergleich mit Thorak, bestimmt größer war als ein Zwerg und muffig roch. 

Nach längerer Suche fanden wir die Nächste Zeugin: Die Bäckerin Filistriel. Sie hatte auf den Weg zur Arbeit Geschrei und Geklirre gehört. Sie sah eine weghuschende Gestalt und spürte eine unnatürliche Kälte. Zudem roch sie, dass muffiger Gestank mit Parfüm überdeckt war.

Die letzte Zeugin am heutigen Tag war Jilandra DaFurga. Sie ist die Tochter des Richters. Marduk ging allein hinein und verwunderlicher Weise erzählte sie ihm auch, was sie sah: Auch sie hatte eine Gestalt gesehen, doch sie nahm auch noch eine abgrundtief böse Aura wahr, die aber auch bereuend gewesen wäre. Sie sagte ebenfalls, dass die Gestalt groß gewesen wäre.

Nach dieser Zeugin war es bereits früher Abend und wir beschlossen die anderen Zeugen erst am nächsten Tag zu befragen. Unsere Wege trennten sich, da jeder noch ein paar Besorgungen machen wollte. Ich für meinen Teil deckte mich mit Phiolen und Fischblasen ein und füllte sie mit Wasser, um es später zu segnen. Das Gerücht das man Vampiren mit Weihwasser ganz gut zu Leibe rücken kann hält sich so hartnäckig, da muß etwas dran sein!

Denn mittlerweile dachten wir alle, dass es sich wohl um einen Vampir handelt, obwohl dieser scheinbar auch bei Sonnenschein draußen umherlaufen kann.
Wieder in der Taverne angekommen, traf mich erst einmal fast der Schlag: Die Schankstube war rappelvoll und es waren Spielleute da. Als ich mich zum Tresen durchgekämpft hatte, erzählte mir der Wirt auf meine Frage hin, dass diese Spielleute wohl all 14 Tage in der Stadt seien und hier spielen würden. Im Separee´ war noch ein Tisch frei und ich bat ihn mir dorthin ein Abendessen und einen Krug Wein zu bringen. Ich wollte doch nur in Ruhe Abendessen. Kurz darauf traf Wölfchen ein und hatte, nachdem er augenscheinlich etwas bestellt hatte, nichts besseres zu tun, als sein Schwertgehänge abzunehmen, unter dem Mantel hervor zu holen und an den Tisch zu lehnen. Mitten in der Schankstube in einer Stadt wo Morde mit Schwerteinsatz geschehen!

Der in der Zwischenzeit eingetroffene Hauptmann der Stadtwache kam dann auch zu uns an den Tisch. „Schönes Schwert.“ Sagte er, was Wolfskin mit einem stolzen „Danke.“ Quittierte. Seine Frage: „Dürfte ich es mal in die Hand nehmen?“ verneinte Wolfskin recht barsch. Der Hauptmann zuckte nur mit den Schultern und mir blieb nichts anderes übrig, als ihm einen entschuldigenden Blick zu zuwerfen. „Seit ihr verrückt geworden? Ich kann mir weniger gefährliche Arten vorstellen die Aufmerksamkeit der halben Taverne auf uns zu ziehen!“ knurrte ich ihn an. „Sonst kann ich mich nicht hinsetzen.“ Antwortete Wolfskin mit einer Geste auf sein Schwert. „Dann geht erst in euer Zimmer und legt es dort ab!“ Kinder! Ob er jemals lernt sich in Städten oder überhaupt zu benehmen!?

In diesem Moment trafen auch Marduk und Tarabas ein und Jisuga und Ulgi kamen die Treppe herunter. Als wir alle zusammen saßen berichtete ich Ulgi und Jisuga, was über den so passiert ist. Nur die Geschichte mit der Tochter des Richters gab Marduk zum besten und ließ sich natürlich die Behauptung nicht nehmen, sie hätte ihn gleich da behalten und geheiratet, wenn sie nicht so beschäftigt gewesen wäre. Mir rang das eigentlich nur den Kommentar „Menschen.“ ab.

Als ich mich nach dem Abendessen zurückzog, folgten mir Jisuga und Ulgi. Oben angekommen, bekam ich etwas zum wundern: Ulgi sagte mir ohne den geringsten Anflug von Arroganz zwinkernd freundlich gute Nacht! Danach ging er weiter und murmelte etwas vor sich hin. Direkt nachdem er in seinem Zimmer verschwunden war, ging seine Tür noch einmal auf und er wischte einige von den Runen die darauf gemalt waren ab. Etwas verwundert wünschte ich nun auch Jisuga eine gute Nacht und begab mich auf mein Zimmer. Zurzeit scheint eine merkwürdige Veränderung in Ulgi vorzugehen, die manchmal darin zu spüren ist, dass er seine Arroganz allem nicht elfischen gegenüber manchmal kurzzeitig fallen lässt. Merkwürdig!

28 Tag des Elesias

Diese Verwunderung ließ auf dem Weg zum Frühstück allerdings wieder nach, denn als ich an Ulgi`s Tür klopfte und fragte, ob ich ihm ein Frühstück heraufbringen lassen solle, konnte man seinem Tonfall sehr genau entnehmen, dass er sich mal wieder lustig machte. 

Das erste was ich danach am heutigen Morgen vernahm, war Wolfskins Beschwerde über Katzen. Er war wohl mitten in der Nacht von einem kratzenden Geräusch wach geworden und hatte den Kopf aus dem Fenster gestreckt, um zu sehen was das war. Die Katze saß direkt vor ihm und fauchte ihn an, woraufhin er fast auf dem Hosenboden landete. Soviel zu Thema ruhiges Frühstück!

Da ich einmal seit Beginn unseres Aufenthaltes hier auch mal einen entspannten Vormittag verleben wollte (soweit unter den Umständen möglich), bat ich Marduk Wolfskin mit zu nehmen. Außerdem: Was hab ich mit der Ausbildung eines Kriegers zu tun? Ich bin Druidin!

Marduk war zwar nicht begeistert, nahm dem „edlen Fräulein“ (brrrrr) den Guten aber gern mal ab.

Nach dem Essen löste sich die Runde noch einmal auf: Tarabas wollte noch etwas Knoblauch kaufen gehen und auch Marduk und Wolfskin wollten Besorgungen machen. Jisuga zog sich wieder auf sein Zimmer zurück.

Als Jisuga und ich beim Mittagessen saßen, kam Tarabas mit einer schlechten Nachricht zurück: Es war eine weitere enthauptete Leiche in den Slums gefunden worden. Marduk und Wölfchen waren bereits da und warteten auf uns. Ich wollte mich sofort auf den Weg machen, aber Jisuga meinte, wir sollten noch einen Boten in Aol`s Dom schicken mit der Frage nach Büchern oder anderen Aufzeichnungen über Vampire. Gute Idee!

Nachdem wir den Boten losgeschickt hatten, machten Tarabas und ich uns auf den Weg in die Slums.

Als wir ankamen, waren Marduk und Wölfchen augenscheinlich bereits fertig mit der Informationssammlung. Marduk berichtete uns, dass auf dem Boden des Schlafraumes die Waffenspur eines Schwertes gefunden wurde ebenso wie Blut. Als sie vom Ehemann entdeckt wurde, lag sie allerdings neben ihm im Bett!? Des Weiteren sagte uns der Hauptmann, die Leiche wäre eine der von uns noch nicht befragten Zeugen.

Während Tarabas auf Spurensuche ging, befragten wir den Ehemann der Ermordeten. Der erzählte uns, er hätte alles gesehen, wäre aber unfähig gewesen auch nur irgendwas zu tun. Er wäre wie gelähmt gewesen und hätte nicht das Geringste tun können. Das muß doch schrecklich sein daneben zu stehen wie ein geliebtes Wesen ermordet wird, und absolut nichts tun zu können!!! Ansonsten gab es keine neuen Erkenntnisse, aber das die Ermordete eine Zeugin war, war wohl auch schon ernst genug! Der Hauptmann sagte, er würde zu jedem Zeugen Wachen seiner Garnison entsenden, um auf sie aufzupassen. Wir dagegen sollten und wollten zu der Tochter des Richters gehen, um sie zu schützen. Der Plan war, dass immer drei bei ihr wachen sollten und die restlichen zwei (Die Magier lernten noch) sollten weitere Nachforschungen anstellen. Die Wachen sollten reihum gewechselt werden. Da auch die Bücher um die wir den Dom gebeten hatten angekommen waren, konnten sogar die, die Jilandra bewachten noch etwas zur Informationssammlung tun, sehr gut! So der Stand am heutigen Nachmittag und so geschah es dann auch. Erstmal…….

3. Tag des Elrind

Die letzten fünf Tage waren alles andere als friedlich und es wundert mich, dass ich heute endlich Zeit finde, die Ereignisse niederzuschreiben! Wir nähern uns dem Ende einer Geschichte, die nun schon sehr lange dauert und hoffentlich einem Ende, bei keiner meiner Kameraden zu betrauern sein wird. Aber ich sollte vielleicht am Anfang beginnen.

Am 29. und 30. Tag des Elesias wurden sieben von den acht verbliebenen Zeugen in Anwesenheit der Stadtwache ermordet. Die Wächter gaben alle dasselbe an wie der Bäcker: Sie waren wie gelähmt und absolut Handlungsunfähig.

Danach geschah erst einmal nichts mehr und allein die Tochter des Richters wurde somit am Ende verschont. Allein das hätte uns zu senken geben müssen!!

Die Bewachung von Jilandra verlief bis zum zweiten Tag des Elrind dann auch ereignislos. Doch am Abend dieses Tages sahen wir mehrere Fledermäuse vor dem Fenster. Sonst geschah nichts. Jilandra gab uns noch die Information, dass eine Person am alten Turm gesehen worden sein soll, wie sie hineinflüchtete und dort herumlief. Diese Person soll irgendwie gelenkt gewirkt haben.

Nach dem Durchsehen der Bücher war uns klar, das die Wahl unserer Waffen, basierend auf Gerüchten, richtig gewesen war und wir hofften, dass sie rechtzeitig fertig sein würden.

Aufgrund dessen das wir für Jilandras Sicherheit zuständig waren sahen wir uns natürlich auch ihr Zimmer und die Sicherheitsvorkehrungen genau an und stellten zu unserem erstaunen fest, dass dieses Zimmer schon wesentlich länger gegen Vampire geschützt wurde als diese Mordserie angeblich lief. Jilandra konnte uns nichts sagen, sie kannte ihr Zimmer nur so. Die ganze Geschichte wurde immer merkwürdiger und ich nahm mir vor den Richter zu fragen, wenn er nach Hause käme!

Am Abend stimmte der Richter einem Gespräch zu und auf meine Frage bezüglich Jilandras Zimmer sagte er nur, der damalige Magier hätte es ihm geraten, da er vorausgesehen hätte, dass ein großes Vampirisches Übel über seine Tochter kommen werde. Mehr wisse er auch nicht. Reizend, da waren wir genauso weit wie vorher!

Am heutigen Morgen waren nun auch endlich die Pfeile, Silberkugeln und die Magier da. Jisuga kam etwas später, da er sich eine Audienz im AOL Dom besorgt hatte. Im Gegensatz zu unseren anderen Nachforschungen brachte Diese neues Licht in die Sache: Die Priester des AOL erzählten Jisuga, dass solche Vorgänge etwa alle 200 Jahre wiederholen würden und das wir mit unserer Annahme das es sich um einen Vampir handeln könnte, richtig lägen. Bei den letzten Vorkommnissen dieser Art wäre es der Magier gewesen, dem der alte Turm gehörte. Dieser wäre wohl auch Scharfrichter gewesen. Die Mutigsten der Stadt hätten sich zusammen getan und den Vampir zur Strecke gebracht. Danach sei er unter seinem Turm begraben und das Grab mit allen notwendigen Schutzzyklen und –mechanismen gesichert worden. Was Jisuga merkwürdig vorkam war, dass die Bilder des Vampirs dem Richter dieser Stadt etwas ähnlich sahen. Diese Tatsache brachte uns zu der Überlegung, ob vielleicht eine Verwandtschaft zwischen Vampir und Richter bestehen könnte und wir beschlossen, Jilandra in dem AOL Dom zu bringen. 

Mich brachte es in meinem Leichtsinn sogar dazu, zum Haus des Richters zu laufen (mit Wölfchen im Schlepptau natürlich. Grummel!) und so lange an seine Tür zu klopfen, bis er mir in Schlafrock und –mütze öffnete. Nachdem ich mich für die Störung entschuldigt hatte (obwohl wir erst frühen Abend hatten), bat ich um ein Gespräch unter vier Augen. Da er mir dies erst gewähren wollte, wenn er den Grund wüsste, blieb mir nichts anderes übrig, als ihm zu sagen, dass er oder seine Familiengeschichte eventl. der Schlüssel zu dem Problem dieser Stadt sein könnten.

Nach diesem Satz war ich zuerst verwundert – für einen sehr kurzen Moment - und lernte danach, was es heißt „vor Angst wie erstarrt zu sein“ oder wie es sich anfühlt wenn „einem das Blut in den Adern gefriert“:

Die Gestalt des Richters veränderte sich und seine Stimme kann ich nur als kalt beschreiben. „Ich bin das Problem!“ sagte er und floh dann in Richtung SW. 

Ich weiß nicht wie lange ich brauchte, bis ich mich wieder rühren konnte, aber als es soweit war rannten Wölfchen und ich quer durch die Stadt zurück zum Dom und wurden erst langsamer als wir dort ankamen. Die Anderen haben wir informiert und gleich werden wir beraten, was wir tun werden.

Ich für meinen Teil habe mich von dem Schrecken immer noch nicht erholt und hoffe, dass sich meine Beine bald nicht mehr wie warmes Wachs anfühlen!!! Was ich einfach nicht begreife ist seine Flucht. Er hätte Wölfchen und mich ohne weiteres töten können! Merkwürdig!

4. Tag des Elrint

Nach eingehender Beratung zogen wir kurz nach Sonnenaufgang los. Wir wollten uns den alten Magierturm anschauen.

Als wir den Turm fas erreicht hatten, griffen uns zwölf Wölfe an. Da die Magier bereits unsichtbar waren hielten sie sich heraus. Marduk und Wölfchen stürzten sich mit lautem Gebrüll in die Schlacht, Thorak folgte etwas leiser, Tarabas und ich schossen.

Nun, die Wölfe waren kein großes Problem, aber als wir uns dem Turm näherten, fing Thorak an zu singen! Wenn er das den wenigsten schön tun würde!!!! Er kassierte dafür einen Pfeil aus dem zweiten Stock. Da wir nicht fliegen können, begaben wir uns über eine Außentreppe erst einmal in den ersten Stock welchen wir leer vorfanden. Marduk und Wölfchen gingen laut scheppernd in das nächste Geschoß, Tarabas, Thorak und ich blieben unten an der Treppe, bis wir, wie erwartet, Kampflärm hörten. Thorak blieb wo er war, Tarabas stürmte und ich ging hinauf. Wir sahen uns vier Bogenschützen gegenüber, was eigentlich kein allzu großes Problem dargestellt hätte, aber diese waren etwas Besonderes und wir hatten einige Schwierigkeiten sie zum endgültigen Sterben zu überreden. Im Nachhinein waren uns einig, dass das wohl seine Diener gewesen sein mussten.

Da keiner großartig verletzt war, beschlossen wir den Rest des Turmes zu untersuchen, doch Erdgeschoß und Keller waren leer.

Auf einmal machte sich der noch unsichtbare Jisuga bemerkbar und sagte wir sollen ihm folgen. Pfeifender Weise ging Jisuga vor, bis wir an der Stelle angekommen waren, wo der Turm einfach aufhört und die Treppe in der Luft stand. „Einen Schritt weiter als die Treppe.“ Sagte Jisuga und antwortete nicht mehr. Ich gab das gesagte an die Anderen weiter. Obwohl ich mir keinen Reim darauf machen konnte und ein wirklich flaues Gefühl im Magen hatte, wollte ich den Gefährten absolut nicht allein lassen, folgte ihm und machte einen Schritt ins leere……..

Erstaunlicher Weise fiel ich daraufhin nicht in die Tiefe, sondern hatte festen Boden unter den Füßen,…… und einen Vampir vor der Nase!!!!!!!

Trotz des ersten Schreckens bewegte ich mich vom Eingang weg und begann mit Silberkugeln auf den schallend lachenden Vampir zu feuern. Währen die Anderen nachkamen wurde Jisuga sichtbar und ließ ihn eine Flammenkugel spüren. Marduk, Wolfskin und Thorak schlugen auf den Kerl ein, Jisuga gab ihn weiter Flammenkugeln, ich beschoss ihn und Ulgi fing plötzlich an sichtbar zu werden und mit Weihwasser zu werfen. Der Vampir wehrte sich mit magischen Geschossen, magischen Säurepfeilen, indem er Marduk bewegungsunfähig machte und vielen weiteren nicht ungefährlichen Freundlichkeiten, die ich nicht benennen kann und nicht beschreiben will! Irgendwann sackte Marduk in sich zusammen und ich hatte ehrlich Angst, ihm nicht mehr helfen zu können, außerdem hatte ich den Eindruck, dass dieser verfluchte Vampir gar nicht umfallen wollte. Als ich kurz davor Sylvanus trotz unserer Überheblichkeit laut um Hilfe anzuflehen, schickte sich der Vampir dann doch an den Kampf durch seinen Tod zu beenden. Während Jisuga ihm den Kopf abschlug und ihm Hostien in den Mund stopfte, untersuchte ich Marduk und stellte erleichtert fest, dass ich ihn mit ein bis zwei Heilzaubern wenigsten wieder auf die Beine kriegen würde.

Trotz der Tatsache, dass es uns allen nicht so gut ging, machten wir uns daran, die Heimstatt des Vampirs auszuräumen, während Wolfskin losging um einen Karren zu besorgen. Als er wieder da war, waren wir fertig und beluden gemeinsam den Karren.

Auf dem Weg in die Stadt wurden wir von ca. zwanzig Schakalen angegriffen. Am Ende sind ungefähr zehn von ihnen geflohen, was wohl daran lag, das die Magier ihre Zauber für den Vampir verbraucht hatten und ich keinen Blitz erbeten hatte, da ich mich auf einen Kampf mit einem Dach über dem Kopf eingestellt hatte. Darüber hinaus wäre uns fast der Esel mit dem Karren abgehauen.

Nun hatten wir es wirklich eilig in die Stadt zurück zu kommen, weswegen uns wahrscheinlich nicht auffiel, dass wir, als wir durch ein Wäldchen kamen, den Pilzgarten der dort lebenden Dryaden zertrampelten. Diese waren natürlich nicht sonderlich begeistert, ließen uns aber nach einer Entschuldigung weiter ziehen.

Am Waldrand angekommen drückte ich Tarabas den Esel in die Hand und verabschiedete mich mit der Begründung ich wolle Sylvanus für den Sieg danken. Tatsächlich wollt ich den Schaden, den wir Trampeltiere angerichtet wieder gut zu machen und hoffte inständig Sylvanus würde mir behilflich sein! So verbrachte ich den Mittag und frühen Nachmittag damit um Wiederherstellung zu beten. Nach mehreren Stunden hatte ich Erfolg: es zeigten sich erste neue Sprösslinge. Juhu!!!

Allerdings kostet so etwas auch sehr viel Kraft und ich schlief ein. Nach ca. drei Stunden wachte ich auf und stellte bestürzt fest, dass die Dämmerung begann einzusetzen. In der Eile des Aufbruchs übersah ich fast drei bronzene Eicheln, die neben mir lagen. Etwas verwirrt nahm ich sie an mich und dankte meinem unbekannten Gönner. Dann machte ich mich schleunigst auf den Weg in die Stadt.

Dort angekommen, fand ich die Anderen beim Abendessen. Ich setzte mich dazu und anschließend ging es auf mein Zimmer.

5. Tag des Elrint

Die letzte Nacht war alles andere als geruhsam. Irgendwann wurde ich von einem durchdringenden Klingeln geweckt. Das konnte nur Ulgi`s Alarmzauber sein!! Ich zog mich an und lief auf den Flur. Jisuga stand bereits an Ulgi`s Zimmer. Ein Blick in den Raum zeigte einen verschnürten, schlafenden Halbelfen auf Ulgi`s Fußboden. Ulgi erzählte, zuerst hätte jemand an seiner Tür gerüttelt und wollte dann durch sein Fenster einsteigen, was den Alarmzauber ausgelöst habe. Jisuga murmelte irgendetwas, stupste dann Ulgi an und die Beiden entschnürten den Halbelfen, nahmen ihm einige Sachen ab und verschnürten ihn dann wieder auf einem Stuhl sitzend. Auf meine Frage hin erklärte Jisuga mir, dass sie ihm seine magischen Gegenstände abgenommen hätten.

Plötzlich kam nun auch Thorak in voller Rüstung angescheppert und wollte wissen was los war. Zwerge!!

Nachdem der Knabe aufgewacht war, begann natürlich ein Verhör: Der Halbelf erzählte uns, er hätte in ein Zimmer einsteigen wollen, um dort zu nächtigen ohne zu bezahlen. Dass es das alleine war, was ihn bewog zuerst an Ulgi`s Tür und dann an seinem Fenster herum zu werkeln glaubte ihm allerdings keiner. Nach einer Weile gab er dann auch zu, er hätte gehört, wir wären am Abend mit einem ganzen Karren voller Gegenstände in die Stadt zurück gekommen und wollte schauen ob für ihn etwas dabei wäre. Ausgerechnet in den Raum eines Magiers einzubrechen, das rang nicht nur mir ein Lächeln ab! Wir waren uns einig, ihn der Stadtwache übergeben zu wollen, doch er konnte Ulgi überzeugen ein hervorragender Schütze zu sein. Ulgi suchte eine etwa fünfzig Schritt weit entfernte Lampe aus, die der HE mit einem Pfeil löschen sollte. Da der erste Schuss saß, entschlossen wir uns, ihn probehalber mit zu nehmen. Nun war da aber noch die Sache mit dem Wirt, den Thorak mittlerweile geholt hatte. Der stürmte ins Zimmer und nahm das verschnürte Packet an den Kragen. Nachdem es mir gelungen war, ihn wieder zu beruhigen, ließ er sich überreden, dem Einsteiger sogar das Zimmer seines Sohnes zu geben. Gegen entsprechende Bezahlung natürlich!

So, nun konnten wir uns endlich wieder schlafen legen.

Da alle die mit Magie zu tun haben geweckt wurden, nahmen wir unser Frühstück dementsprechend später ein an diesem Morgen. Während dessen sprach Ulgi erst mit dem Wirt, dann nahm er mich beiseite und bat mich auf eine Kiste, die der Wirt gerade besorgte, eine Feuerfalle zu wirken. Er wollte den Versuchsdieb, übrigens Elokir mit Namen, noch einmal auf Geschick und Weisheit testen. Wir stellten die Kiste, fest verschlossen natürlich, in den Nebenraum der Schankstube und nachdem ich den Zauber gesprochen hatte, holten wir Elokir und baten ihn die Kiste zu öffnen. Er knackte das Schloss auch gleich beim ersten Versuch löste allerdings auch die Falle aus. Ulgi`s Kommentar: „ Geschickt seid ihr wohl, aber die Weisheit üben wir noch!“ Elokir sagt, er hätte die Kiste nicht aufbekommen, ohne die Falle auszulösen, erklärte Ulgi ihm, dass er nur hätte fragen brauchen, ob jemand die Kiste schon nach magischen Fallen untersucht habe. Diese hätte man außer Kraft setzen können und hätte das Schloss geöffnet, ohne angebraten zu werden. Nachdem Thorak und ich Elokir wieder bei Kräften hatten, frühstückten wir weiter und berieten was wir tun sollten, solange die Magier identifizieren und Thorak auf seine Rüstung wartet. Wir kamen überein uns noch ein wenig auf Verbrecherjagd zu begeben und so gingen Thorak und Tarabas zum Stadttor um die dort ausgehängten Steckbriefe zu begutachten während Elokir und ich zur Garde gingen um uns die Aktuellsten geben zu lassen.

Als ich die neun Steckbriefe, die wir von der Garde bekamen durchschaute, ließ ich drei davon unbemerkt verschwinden, bevor ich die Anderen Elokir in die Hand drückte. Die drei aussortierten zeigten Ulgorill, Arc und Morodin. Ich befürchte, die Zentarim sind wirklich böse mit den Dreien! 

Wieder in der Taverne verglichen wir unsere Steckbriefe und die Zwei, die uns der Gardist als die aktuellsten der neun genannt hatte, waren auch am Stadttor angeschlagen. Also wollten wir einen Meuchelmörder und einen wirklich bösen Dieb fangen! Die drei zensierten Steckbriefe gab ich Tarabas heimlich unter dem Tisch und er brachte sie zu Ulgi. Kommentar gab es leider keinen, da Tarabas die Zettel nur unter der Tür durchschob.

Nach dem Mittagessen gingen Thorak und Tarabas los, um etwas über den Mörder herauszufinden während Elokir und ich uns an die Nachforschungen den Räuber betreffend machten.

Elokir wollte zu der in der Stadt ansässigen Gilde gehen und ich wollte eine Reise durch die zwölf Tempel der Stadt machen, falls er dort nach Heilung oder Ähnlichem gefragt hätte. Außerdem war es eine Auffrischung und Erweiterung meines Wissens in der Religionskunde. Nach ca. einer Stunde wollten wir uns wieder treffen. Im letzten Tempel den ich im laufe dieser Stunde besuchen wollte, einem Tempel des Gond, erzählte mir der diensthabende, schmiedende Priester, dass der „Vogel“ wohl da gewesen sei und behauptet habe, er wolle um Vergebung bitten. Dies habe er ihm natürlich nicht abgenommen und sowohl bestimmt als auch unsanft hinaus befördert. Nicht ohne ihn an den Tempel des Mask zu verweisen natürlich. Ich konnte mich eines Lächelns nicht erwehren und bedankte mich.

Zurück am Treffpunkt wartete Elokir bereits auf mich und berichtete mir von seiner scheinbar ersten Begegnung mit einer anderen Gilde: Das erste Problem entstand wohl schon beim hineinkommen. Er nervte die Wache so lange, bis dieser, nach vorheriger Warnung, einen Topf mit Fäkalien aus dem Fenster kippte; dem Elokir Sylvanus sei Dank ausweichen konnte. Nachdem er dann endlich auf die Idee kam, die Wache mit zehn GM zu schmieren, gewährte Sie ihm Einlass und er konnte zum Gildemeister.

Dort fand er auf etwas komplizierte Art und Weise heraus, dass diese Gilde den Räuber selbst sucht, denn er war in das Haus eines Gildemitglieds eingebrochen. Der Beweiß seines Todes würde weitere 250 GM einbringen. Nun gut, das waren Neuigkeiten! Nachdem ich ihm meine Geschichte erzählt hatte, beschlossen wir zum Mask Tempel zu gehen (Sylvanus möge mir verzeihen!), wobei ich eine ganz bestimmte Hoffnung hegte: Weder die Befragung der Gilde, noch das durchstöbern der Tempel dürfte unseren Räuber auf uns Aufmerksam machen. Sollte er aber öfter im Mask Tempel sein, würde er vielleicht erfahren, dass er gesucht wird und versuchen den Spieß umzudrehen. Was ihm dann wahrscheinlich auch gelingen sollte, da er sich wesentlich besser auskennt als wir. Wenn sich diese Hoffnung erfüllen würde, würde das unsere Suche doch sehr beschleunigen!!!

Am Mask Tempel kostete es mich zweieinhalb GM um zu erfahren, das der Gesuchte sich dort wohl öfter herumtreibt und am nächsten Abend wiederkommen wolle. So wenig wie ich glaubte, dass der Zweite Teil der Information des Priesters stimmte, so sehr ließ mich der erste Teil hoffen, dass mein Vorhaben gelingen könnte! Ich ahnte allerdings nicht, wie schnell es gelang (UPS!)!!! 

Als wir aus dem Mask Tempel traten, Dämmerte es bereits und wir beschlossen, zur Herberge zurückzukehren. Als wir ungefähr die Hälfte des Weges hinter uns gebracht hatten, flüsterte Elokir mir zu, wir müssten schneller gehen. Ich verstand zwar nicht warum, beschleunigte aber das Tempo. Obwohl ich meine Aufmerksamkeit auf die Umgebung richtete, hatten wir bereits ein weiteres großes Stück Weg zurückgelegt, als mir rechter Hand ein Schatten auffiel. Ich unterrichtete Elokir davon und er sagte, das uns nun schon länger ein Schatten folge….allerdings lief seiner linker Hand!!!! Wo Zwei sind, sind noch meistens noch mehr wusste ich mittlerweile und überlegte zuerst, ob ich Elokir in eine der Spelunken an der Straße ziehen sollte. Da wir aber im Hafenviertel unterwegs waren, befürchtete ich vom Regen in die Traufe zu kommen und am Ende noch mehr Gegner zu haben als uns bereits auf den Fersen waren. Folglich blieb mir nichts anderes als sich dem Kampf zu stellen…..und das mit einem Verbündeten, von dem ich nicht einmal sicher wusste, dass er einer war!!!!!!! 

Um Schlimmstes zu verhindern, webte ich meinen wohl mächtigsten Angriffszauber um das auslösende Wort im richtigen Moment zu sprechen. Dieser Moment kam sehr bald, denn kaum das der Zauber gewebt war, sahen wir uns fünf Gegnern gegenüber: drei von vorne und zwei von hinten! Sofort stellte ich mich mit dem Rücken an die Wand, was den Erfolg hatte, dass sie uns einkreisten. In der Hoffnung die Entfernung richtig abgeschätzt zu haben um Elokir nicht anzubrutzeln, ließ ich einen Blitz hinter den dreien, die mir gegenüberstanden zu Boden sausen.

Ich hatte richtig geschätzt und nun standen wir nur noch zwei Gegnern gegenüber. Leider hatte ich keine Zeit mir Beide genau anzusehen, da ich mit meinem Angreifer beschäftigt war, denn ich wollte ihn nicht töten, ich wollte Informationen!! Als er schon ziemlich ramponiert war, hörten wir plötzlich Feuerwehrglocken, weil durch den Blitz einige Fässer in Brand geraten waren und der Feigling ergriff die Flucht. Ich drehte mich zu Elokir um, der zwar auch schon etwas angegriffen aussah, sich aber tapfer hielt, und rief ihm zu: „Halt aus, ich bin gleich wieder da!!“. Als ich mich bereits in Bewegung gesetzt hatte, rief er mir zu:“ Das ist unser Mann!“ Da ich fast bei meinem Abgehauenen angekommen war, da dieser in sich zusammengesackt war, rief ich:“ Halt ihn auf, ich bin gleich da!!“ Ich setzte meinem Angreifer die Spitze meines Krummsäbels an die Kehle und sah noch einmal zu Elokir hinüber, der langsam wirklich Schwierigkeiten bekam da auch sein Gegner fliehen wollte, denn die Feuerwehrglocken kamen immer näher. Ich sah keine andere Möglichkeit, als meinen Gegenüber K.O. zu schlagen und mich Elokir und unserem Gesuchten zuzuwenden. Der war allerdings schon fast um die Ecke und Elokir so nahe hinter ihm, dass ihn ein Blitz das Leben gekostet hätte, also konnte ich jetzt nur noch auf die Stadtwache warten und hoffen, dass Elokir ihn erwischt.

Kaum waren die Beiden um die Ecke, da trafen sowohl Feuerwehr als auch die Stadtwache ein. Sie nahmen den Kerl sofort in Gewahrsam und wollten mich beim allerbesten Willen nicht mit ihm reden lassen!! Unverfrorenheit, schließlich hatte ich ihn geschnappt und wollte ihm doch nur ein paar Fragen wegen unseres Mörders stellen!!!!

Als die Stadtwache schon lange weg war und die Feuerwehr gerade ihre Siebensachen zusammenpackte, kam Elokir wieder, allein. Na ja, ist ihm nicht zu verübeln, schließlich hatte der Kerl Heimvorteil! Er sei jedoch mit den Worten: “Ich finde euch!“ verschwunden. Sehr gut!!!

Der restliche Heimweg verlief ohne Zwischenfälle und nachdem wir Jisuga und Ulgi beim Abendessen von unseren Erlebnissen berichtet hatten, begab ich mich auf mein Zimmer. 

Im Moment mache ich mir etwas Sorgen um Tarabas und Thorak, bis zum Abendessen waren sie nicht wieder da, aber wahrscheinlich ist das völliger Unsinn. Schließlich sind sie zu zweit und können auf sich aufpassen!!

6. Tag des Elrint

Nach dem Frühstück war berieten wir die weitere Vorgehensweise und kamen überein, dass Elokir, Jisuga und ich zuerst zur Stadtwache gehen und den K.O. gegangenen Kerl von letzter Nacht fragen sollten. Die Zusammenstellung der Gruppe war nicht verwunderlich, denn nur wir drei waren anwesend! 

Der Wachhabende der S.W. musste uns „zu seinem Bedauern“ mitteilen, dass der Kerl gestorben sei. Zu allem Überfluss wollte uns der Zahlmeister auch noch bei dem Kopfgeld betrügen!!! Dies war einer der Morgende, an denen man am besten gar nicht aufstand!!!

Ziemlich frustriert machten wir uns auf den Rückweg. Am Mittag erschien Tarabas und wollte 200 GM aus der Gruppenkasse haben, um den Mörder angagieren zu können. Der Plan war folgender: Tarabas und Thorak gaben an einen Mörder zu suchen, der Ulgi umbringen sollte und baten mich Ulgi zu informieren, wenn ich ihn sehen sollte. Nicht zuletzt deswegen, weil unser Gesuchter bereits angebissen hatte. Um nicht aufzufliegen, hatten sich die Beiden in einer Taverne im Hafenviertel eingemietet (wäre ja auch etwas komisch, wenn sie mit ihrem Opfer in demselben Gasthof wohnen würden!)

Auch wir hatten einen Plan: Elokir und ich wollten bei Einbruch der Dunkelheit im Hafenviertel ein wenig „spazieren gehen“. Immerhin hatte der Räuber ja getönt, er werde uns finden. Also wollten wir es ihm etwas leichter machen. Eigentlich wollte Jisuga mitkommen, nahm mich im Laufe des Nachmittags beiseite und erklärte mir, er würde uns unsichtbar folgen. Ich sollte Elokir erzählen, dass er nun doch keine Zeit habe. Außerdem teilte er mir mit, dass der Bettler, der am Mittag `rausgeflogen war Ulgi sei, der Zaubersprüche sparen wolle. Das war allerdings merkwürdig, denn diese Art von Versteckspiel kannte ich von Ulgi noch nicht! Nicht klug war, dass keiner ihm mitteilen konnte, dass sein Kopf verkauft worden war!!!

So machten Elokir und ich uns kurz vor Einbruch der Dunkelheit auf den Weg zum Hafenviertel. Nicht ohne dass ich vorher an Jisugas Tür geklopft und ihm mitgeteilt hatte, er solle sich keine Sorgen machen, wir wären jetzt unterwegs.

Am Eingang zum Hafenviertel standen viele Bettler und ich hielt Ausschau nach einem bekannten Gesicht. Dies fand ich nicht, dafür aber eine halbvolle Flasche Wein auf irgendwelchen Fässern. Ohne Elokir zu informieren, registrierte ich diesen merkwürdigen Umstand und wir gingen weiter. Einige Häuserblocks später schloss plötzlich Thorak zu uns auf, was mich annehmen ließ, dass auch Tarabas nicht weit war. Eine weitere verwaiste, halbvolle Weinflasche bestätigte meinen Verdacht, dass Ulgi sich in der Nähe aufhielt. So waren wir also doch komplett, armer Räuber!!!! 

Als wir in eine der schmalen dunklen Gassen kamen, erhielt der leichte Wind, der durch das Viertel strich plötzlich eine leise Stimme, die mir zuflüsterte:“ Kauf dir eine Flasche Wein und setz dich an Mole vier!“

So ließ ich Thorak und Elokir einen Moment allein (keine gute Idee, sollte ich bald feststellen!!) und trat in eine der Kaschemmen in dieser Gasse. Natürlich nicht ohne mir vorher die Kapuze meines Mantels tief ins Gesicht zu ziehen und den Rücken stark zu beugen. Auch nahm ich aus meinem Geldbeutel eine Silber- und eine Goldmünze und steckte sie in meinen ältesten Ledersack. So kaufte ich in dem heruntergekommenen Laden eine Flasche Fuselwein und trat gerade rechtzeitig auf die Straße um aus erster Hand mitzubekommen, wie der Halunke den Thorak und Elokir offensichtlich gerade befragt hatten, loslief und laut „Ich habe Schnappfinger nicht gesehen!“ rief. Eine bessere Warnung hätte unser Räuber nicht erhalten können.

Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten: Vier finstere Gesellen machten vor uns die Straße zu, vier hinter uns, aus einer Kaschemme rechts vor uns traten zwei und aus meiner Weinkaschemme links traten weitere drei. Es standen uns also dreizehn Mann gegenüber. Sylvanus sei Dank war es regnerisch und ich hatte Zeit genug einen Zauber zu weben, somit waren die vier Spießgesellen hinter uns Teil der Geschichte. Elokir und Thorak griffen mit Schwert und Axt die drei links von uns an, Jisuga wurde sichtbar und kümmerte sich rührend um die Zwei aus der Kaschemme rechts, zweien der vier Mann vor uns wurde plötzlich sehr warm, da sie gerade Bekanntschaft mit einem Feuerball machten. Da ich Tarabas seiner Gegner beraubt hatte, kam der nun auf uns zugelaufen. Ich sah mich gezwungen meinen Krummsäbel zu ziehen, da links von mir noch einer unbeschäftigt war und mir ganz offensichtlich zu nahe treten wollte.

Das Gefühl, dass ich Treffen mit einer Waffe noch üben sollte, beschlich in diesem Kampf nicht zum ersten und nicht zum letzten mal, denn was ich da tat, mutete doch eher an wie Schattenboxen!! Mein Gegner war allerdings auch nicht viel erfolgreicher, meine Gefährten zum Glück um so mehr: Jisuga hatte eher wenig Schwierigkeiten und Ulgi servierte uns gebratenen Gauner, Thorak hatte zwar auch nicht allzu viel Zielwasser getrunken, aber für seinen Gegner reichte es. Einzig Elokir tat es mir nach.

Das wirklich komische an diesem Kampf war allerdings Tarabas: Als er uns endlich erreicht hatte, griff er nach seinem Schwert auf dem Rücken, fuhr aber im letzten Moment zu seinem Schwertgehänge am Gürtel und zog sein neues Bastardschwert. Anstatt es aber zu benutzen, steckte er es mit einem erst Verwunderten, dann verärgerten Gesichtsausdruck wieder zurück und versuchte ein weiteres Mal sei Langschwert vom Rücken zu ziehen. Auch diesmal hatte er am Ende wieder das Bastardschwert in der Hand. So geschah es mehrere Male, bis er endlich sein Langschwert in der Hand hatte.

Dummerweise hatte mich dieses doch recht komische Geschehen so fasziniert, das mein Gegner einen Treffer landen konnte, der mich recht schmerzhaft daran erinnerte, dass ich mitten in einem Kampf stand. 

Nachdem Jisuga mit seinen beiden Freunden fertig war, half er Elokir und mir die letzten beiden zu beseitigen, wo bei nun auch Tarabas kräftig mitmischte. Als ich Jisuga kämpfen sah, bemerkte ich zu meiner Verwunderung, dass er sich unglaublich schnell bewegte und nahm mir vor ihn irgendwann danach zu fragen!

Als wieder Ruhe eingekehrt war, wurde klar, dass einer der Beiden, die Jisuga beim Wickel hatte, unser gesuchte Freund Schnappfinger war. Ohne großartig zu fragen wurde diese (noch lebende!) Schurke von Elokir geköpft. Nach einer schnellen Untersuchung der Leichen zogen wir uns zügig zurück. In einer dunkleren Straße nahe unseres Gasthofes blieben wir stehen und einer nach dem Anderen ging hinein im Abstand von ca. zehn Min. Ulgi ging zuerst, dann folgte Jisuga, Elokir und ich. Thorak war in die andere Taverne verschwunden und Tarabas verschaffte sich auf anderem Wege Einlass, da er nicht in Ulgi`s Gasthof gesehen werden durfte. Als Treffpunkt hatten wir Jisuga`s Zimmer ausgemacht. 

Oben angekommen, bemerkte ich schlammige Fußspuren, eine Pfütze vor Ulgi`s Zimmer und Runen auf dem Fußboden vor der Tür: ? – Ulgorill(Rune)“ . Jisuga`s Zimmertür war nur angelehnt, also ging ich hinein. Auf meinen fragenden Blick hin erzählte ein unsichtbarer Ulgi, das die Haare, die er als eine Art Siegel an seiner Tür angebracht hatte, verschwunden seien. Nun war es an Tarabas, zu erklären, dass er Ulgi`s Kopf verkauft hatte, um den Mörder „Räudiger Rüdiger“ zu finden. Selbstverständlich war Ulgi nicht gerade begeistert! Da aber nun nichts mehr zu ändern war, beschlossen wir Ulgi`s Zimmer zu untersuchen.

Nach schwungvollem Öffnen der Tür war nichts und niemand zu sehen, was nicht ins Zimmer gehört hätte. Nach einem kräftigen Tritt gegen die Tür, woraufhin Diese gegen die Wand knallte, war auch klar, dass hinter ihr keiner stand. Jetzt bekamen wir etwas Merkwürdiges zu sehen: Jisuga trat mit gezogenen Langschwertern ins Zimmer und fing an zuerst herumzufuchteln und dann zu Tanzen. Als er sich sicher war, dass kein unsichtbarer Besucher im Raum war, sah er unter das Bett und in den Schrank: Nichts!

Nach kurzer Beratung blieb Tarabas die Nacht über als Wache in Ulgi`s Zimmer, um am Morgen von einem unsichtbaren Jisuga abgelöst zu werden. 

7 Tag des Elrint

Nach dem Frühstück, dem Jisuga unsichtbar und Tarabas gar nicht beiwohnte, nahm Ulgi eine größere Portion Essen mit auf sein Zimmer, mit der Begründung er habe zu arbeiten und wolle nicht gestört werden. Nun kam auch endlich heraus, wer Ulgi`s Haarsiegel gebrochen hatte: Eine neue Magd, die nichts von der Anweisung Ulgi`s Zimmer nicht zu betreten wusste, hatte dort geputzt! 

Elokir folgte Ulgi (und Jisuga) nach oben, während ich im Schankraum blieb.

„ Er hat Ulgi gefunden!“ Flüsterte es an meinem Ohr, als Ulgi und Elokir gerade auf der Treppe verschwanden. Ich schaute mich um und nun fiel auch mir der kleine Junge auf, der sich gerade von dem Tresen abwandte um zu gehen. Jetzt hieß es folglich warten.

Einige Stunden und viele Tees später, etwa zur Mittagszeit, spazierte der „Räudige Rüdiger“ in den Schankraum und durchquerte ihn ohne die geringsten Anstalten zu machen sich verstecken zu wollen. Nachdem er auf der Treppe verschwunden war, wartete ich noch einen Moment und ging dann zum Treppenabsatz. Von dort nach oben lauschend sah ich plötzlich Thorak den Schankraum betreten und auf mich zukommen. Wir warteten, bis von oben Kampflärm zu hören war und liefen nach oben. An Ulgi`s Tür angekommen bot sich uns ein komisches Bild: Ulgi direkt gegenüber der Tür, vor ihm ein Vermummter der angriff, rechts von dem Vermummten Elokir, links Tarabas und hinter ihm wurde Jisuga sichtbar, als er einen Schlag in seinem Rücken platzierte. Alle außer Jisuga bewegten sich derartig langsam, dass man zwischen zwei Schlägen einen Tanzabend hätte veranstalten können!!! Sehr merkwürdig!! So merkwürdig, dass ich beschloss, den Raum nicht zu betreten! Neben mir fing Thorak an zu murmeln und auch ich griff auf meine Magie zurück. Außer Ulgi griffen alle anderen auf herkömmliche Weise an. Meine erzeugte Flamme traf Rüdiger zwar, fügte ihm aber keinerlei Schaden zu, so dass ich nach einiger Überlegung auf meine Schleuder zurückgriff. Inzwischen zeigte auch Thoraks Magie Wirkung: Rüdigers Dolch fing an zu glühen. Nun griff auch Ulgi an, doch sein Magisches Geschoss zeigte ebenso wenig Wirkung wie meine Flammen. Trotz Wärme hatte Rüdiger es geschafft Tarabas mit dem Dolch zu treffen, der sich jetzt langsam auf die Tür zu bewegte. Mein erster Schleuderschuss ging leider daneben und traf auch noch Elokir am Bein!! Ich sollte wirklich mehr üben!! Mittlerweile war Rüdigers Dolch so heiß geworden, dass er ihn fallen ließ. Ich für meinen Teil wollte es noch einmal mit Magie Probieren, während Thorak in den Raum stürmte und ebenfalls sehr langsam wurde, als er ihn betrat. Ulgi bemühte sich darum den Dolch auf zu heben, während Tarabas die Tür fast erreicht hatte. Die Anderen kämpften weiter. 

Meine Magie bestand darin, die Holzbohlen zu Rüdigers Füßen hoch zubiegen, so dass er hinfiel. Die Rechnung ging auf! Ulgi war es nun möglich, den Dolch vorsichtig aufzuheben und Rüdiger in den Arm zu stechen. Tarabas hatte mich erreicht und es ging ihm offensichtlich nicht besonders gut. Als ich mir schnell die Wunde ansah, wusste ich Warum: Gift! Ich zog Tarabas zur Seite und sprach einen Zauber, der die Verbreitung des Giftes verlangsamen sollte und Wollte ihn danach noch Heilen. Da diese Zauber ihre Zeit brauchen, bekamen wir vom Kampfgeschehen nicht sonderlich viel mit und als wir wieder an die Tür traten, waren nur noch wenige Schüsse und Schläge nötig, bis ausgerechnet Elokir den Mörder fällte! Natürlich fanden wir bei der gründlichen Durchsuchung der Leiche einiges an Gegenständen, von denen ein paar magisch sein mussten! 

Plötzlich kam der Wirt des Gasthauses hoch gestürmt und beschwerte sich selbstverständlich sofort über das Chaos, die Blutflecken und die verkrümmten Holzbohlen im Fußboden. Mit einiger Mühe gelang es uns den Wirt zu beruhigen, nicht zuletzt nachdem ich ihm versprochen hatte, die Bohlen morgen zu „reparieren“. Der Wirt selbst erklärte sich bereit, die Leiche zu beseitigen, nachdem wir ihm mehrmals versichert hatten dass diese ein gesuchter Mörder sei und er keine Schwierigkeiten mit der Stadtwache zu erwarten hätte. Als der Wirt gegangen war, schnitt Elokir Rüdiger bzw. seiner Leiche den Kopf ab und nach kurzer Beratung Schnitt er Schnappfinger die Zunge heraus (Für die Gilde) und wir brachten die Köpfe zur Stadtwache um das Kopfgeld zu kassieren. Nachdem das erledigt war, brachte Elokir die Zunge zur Gilde, kassierte auch dort und wir trafen uns alle wieder im Gasthaus zum aufräumen.

Später kamen wir überein, am nächsten Morgen aufzubrechen (natürlich erst, wenn die Bohlen im Fußboden wieder gerade seien) und unseren Weg Richtung Cormanthor wieder aufzunehmen.